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Nachdem in der reformierten Kirchenordnung von 1605 ausdrücklich die Bedeutung der Schulen betont und der Erlass einer eigenen Schulordnung angekündigt worden war, mehrten sich auch sonst die Anzeichen für ein wachsendes Bemühen um das Schulwesen.

Ebenfalls noch 1605 wurde bestimmt, dass künftig einmal pro Jahr in jeder Honschaft ein „examen domesticum“ abgehalten werden sollte, und wahrscheinlich wurde mit dieser regelmäßig in den Honschaften vorgenommenen häuslichen Examinierung der Schulkinder der Keim für die später aufkommenden Honschafts und Heckschulen gelegt. Auch der Zustand der Schulgebäude und der große Handlungsbedarf in dieser Frage kam 1605 zur Sprache. Es hieß nämlich, die Schulhäuser der Herrschaft Homburg sollten zumindest soweit hergerichtet werden, dass sie Schutz vor Regen und Schnee bieten könnten. 

Neben dem im Dorf Wiehl bereits bestehenden Schulunterricht begann 1613 auch in Marienhagen der Schulbetrieb. Als Schulhaus in Marienhagen diente ursprünglich das ehemals Schumachersche Haus unterhalb der Kirche, heute Alter Mühlenweg 4-6. Nach einer eingegrabenen Jahreszahl wurde es im Jahre 1507 erbaut und stellt somit wohl das älteste Gebäude des Dorfes dar.

Plan Schulgebäude 1836

Später wurde die Schule in ein am ehemaligen Kamp gelegenes Fachwerkhaus gelegt, das jetzige Haus Degen in der Alpestraße. Im Jahre 1851 wurde an dieses ein Schulsaal in Bruchsteinmauerwerk nach den Vorschriften der Königlichen Regierung angebaut (jetzt Haus Wittke) und am 1. November 1852 seinem Zwecke übergeben.

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Schule Ende 19. Jahrhundert, Alpestraße

thumb_SchuleIn der Festrede sprach der damalige Lehrer Ley von einem "rechten Jugendtempel". Bis zu diesem Tage bildeten noch die Küche und Wohnstube in der damaligen Lehrerwohnung den wenig geeigneten Schulraum.

Danach waren die Schülerzahlen nochmals stark angestiegen und so wurde für einige Jahre im damaligen Brüning’schen Saale an der jetzigen Talstraße/Zum Dorfbrunnen eine zweite Schulklasse eingerichtet, bevor am 20. Oktober 1902 die Schule in Alferzhagen eröffnete. Trotz des größeren Raumangebots war das Marienhagener Schulhaus bald ungeeignet und stark reparaturbedürftig geworden, und so wurde im Jahre 1909 ein neues Schulhaus, das alte Feuerwehrhaus, errichtet. Im Jahre 1961 wurde dann die neue Schule und jetzige Gemeinschaftsgrundschule auf dem Böckelte eingeweiht.

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Die schulischen Bedingungen waren in den vergangenen Jahrhunderten natürlich nicht mit den heutigen vergleichbar. So stieß die allgemeine Schulpflicht, die im Jahre 1825 in den preußischen Rheinprovinzen eingeführt wurde, bei vielen Teilen den Bevölkerung nicht unbedingt auf Zustimmung. Im Wesentlichen wurde diese Haltung durch die schwierige wirtschaftliche Lage vieler Bewohner bestimmt. Im Wiehler Gemeinderat wurde dies in der Sitzung vom 18. Juni 1842 zum Ausdruck gebracht:

„Es ist fast nicht möglich, (...) einen regelmäßigen Schulbesuch zu erzielen. Hier, wo die Landwirtschaft die Hauptbeschäftigung ist, müssen die Aeltern nothgedrungen zur Zeit der Aerndte und den Sommer hindurch die Kinder mit daheim behalten, die ihnen dann eine wesentliche Stütze sind.“

Nicht zuletzt hing die Weigerung vieler Eltern, ihre Kinder regelmäßig zur Schule zu schicken, mit den langen Schulwegen und den katastrophalen Straßen und Wegeverhältnissen zusammen. Das Gehalt der Lehrer war äußerst dürftig. So ist für den „Marienhagener Lehrer Simons“ im „SpecialEtat zu dem Büdjet der Samtgemeinde Wiehl im Jahre 1814“ ein Gehalt angegeben von 250 Francs, für damalige Verhältnisse sehr wenig.

Dies war vielleicht auch mit ein Grund für die vielen Aktivitäten eben jenes Lehrer Simons, der nicht nur als Lehrer im Dorf (1798 bis 1832) geschätzt wurde, sondern der sich auch mit der Arzneikunde „zum Besten der leidenden Vieh und Menschheit“ beschäftigte. Überdies war er in der hiesigen Kirche mit Leib und Seele als Organist tätig.

Der Nachfolger des Lehrer Simons, Friedrich Ley aus Marienhagen, musste seinem Vorgänger noch bis zu dessen Tode einen Teil seines Gehaltes als Pension zahlen. Durch das neue Besoldungsgesetz vom 26. Mai 1909 wurde für die ganze Monarchie ein einheitliches Lehrer-Grundgehalt und die Höhe der Alterspension geregelt, so dass den von da an wirkenden Lehrern ein solcher „Generationenvertrag“ erspart blieb.

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Schüler 1. Klasse

 

 

Der Kindergarten in Marienhagen wurde am 1. September 1943 im Hause Karl Jonas gegründet. Dies war anfangs eine Notlösung, denn im gleichen Hause befand sich eine Gastwirtschaft.
Nach Kriegsende übernahm die Gemeinde Wiehl den Kindergarten und richtete für ihn das frühere Jugendheim, jetzige Haus Dorzok ein. Das Gebäude erhielt einen Anbau und bot Platz für nun 40 Kinder. Ganze Generationen sind seit Beginn der Kindergartenzeit in Marienhagen von der legendären „Tante Annemie“ liebevoll streng betreut worden.
Im Jahre 1975 wurde dann das neue Kindergartengebäude direkt neben der Schule auf dem Böckelte errichtet.
 
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Kindergarten ca. 1947, mit Tante Annemie. Damals noch im Nebenraum der Gaststätte Jonas
 
 

Die Kindertageseinrichtung wurde zum 01. September 1975 als zweigruppige Einrichtung eröffnet. Zum Einzugsgebiet gehörten, damals wie heute, die Ortschaften Alferzhagen, Merkausen, Alpe, Morkepütz, Pergenroth, Kurtensiefen, Seifen und Bomig Ost.

Das Ortsbild der 70-er Jahre wurde bestimmt von seinen landwirtschaftlichen Anwesen und dem dörflichen Charakter. Trotz des großen Einzugsgebietes war eine Versorgung mit Kindergartenplätzen für die, zum damaligen Zeitpunkt knapp 1300 Einwohner zählenden Ortschaften gewährleistet.

Durch zunehmende Industrieansiedlung und erschlossene Baugebiete erhöhte sich jedoch die Einwohnerzahl auf fast 2000 Einwohner und dem somit erhöhten Bedarf an Kindergartenplätzen wurde im Jahr 1986 mit dem Anbau der dritten Gruppe Rechnung getragen.

Infolge der Freigabe weiterer Neubau- und Industriebereiche zeichnete sich gegen Ende der 90-er Jahre erneut ein steigender Bedarf ab. Eine zusätzliche   -im September 1998 im Mehrzweckraum untergebrachte- vierte Gruppe wurde schließlich durch einen erneuten Ausbau des Kindergartens zum zeitlich begrenzten Bestandteil der Einrichtung.

Die im Jahr 2004 sinkenden Kinderzahlen ermöglichten die erstmalige Aufnahme zweijähriger Kinder zum Sommer dieses Jahres. Dem gestiegenen Elternbedarf nach Betreuung ihrer Kinder auch vor der Vollendung des dritten Lebensjahrs, konnten somit zu einem sehr frühen Zeitpunkt erfolgreich entsprochen werden. In den darauf folgenden Jahren stieg der Anteil der angemeldeten Zweijährigen stetig an, so dass ab August 2007 eine zweite Gruppe Kinder unter drei Jahren aufgebaut werden konnte.

Während das Industriegebiet im Westen Marienhagens stetig ausgebaut wurde, blieb der Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern konstant, da keine Neubaugebiete erschlossen wurden. Somit zeichneten sich im Herbst 2007 Überkapazitäten an Plätzen (für Kinder ab drei Jahren) ab, so dass im Frühjahr 2008 beschlossen wurde, die vierte Gruppe zu schließen und den Kindergarten ab August 2008 dreizügig zu fahren. Dadurch konnten noch 65 Kinder die Kita besuchen. Betreut wurden diese in drei Gruppen, eine Gruppe mit 25 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren und zwei Gruppen mit jeweils 20 Kinder von zwei bis sechs Jahren. Dieser Trend ist jedoch durch zahlreiche Neubauten in und Um Marienhagen rückläufig geworden.

Basierend auf der aktuellen hohen Nachfrage nach Kitaplätzen für Kinder ab drei Jahren, wird ab August 2018 erneut eine vierte Gruppe in der Kita vorgesehen. Diese vierte Gruppe mit zwanzig Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren, wird als Waldgruppe in unmittelbarer Nähe der eigentlichen Kita eingerichtet. Ein eigens hierfür gebauter „Bauwagen“ dient als Außenstelle und Anlaufpunkt für Kinder, Eltern und Team der Waldgruppe.

 
 

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