Erschwerend wirkten sich weiter Missernten und Einquartierungen aus, die zu Beginn des Jahrhunderts die ohnehin nicht großen Vorräte vollends aufbrauchten und die Menschen hungern ließen. Zu einer Modernisierung des oberbergischen Eisengewerbes fehlten nicht nur Kohle, Eisenbahnen und Kapital, sondern auch ausreichende Vorräte an abbauwürdigen Eisenerzen. Der Landwirtschaft schließlich fiel es wegen der inzwischen auf einem Höhepunkt angelangen Besitzzersplitterung äußerst schwer, sich rechtzeitig von ihren überholten Betriebsformen und Arbeitstechniken zu lösen. Es war daher einfach nicht möglich, die erforderliche Produktivität und Rentabilität zu erreichen, die dringend notwendig gewesen wäre.
Die fortschreitende Verschlechterung der Lebensgrundlagen in unserer Heimat und die kleinen bis sehr kleinen Grundstücke, die durch Erbteilung immer winziger wurden, konnten die Familien nicht mehr ernähren. Daher war eine beträchtliche Zahl von Leuten zur Wanderarbeit (Halbjahresarbeit) als Maurer, Zimmerer oder Schmiede, später auch als Pflasterer oder als weibliche Dienstboten gezwungen. Bevorzugte Ziele waren die Städte an Rhein und Ruhr.
Ein Indiz zumindest für einen allmählichenen Aufschwung findet sich unter anderem in einem 1879 erschienenen Vierteljahresbericht des Wiehler Bürgermeisters:
„Im Besonderen erlaube ich mir mit Bezug auf die Hohe Cirkulairverfügung vom 16. April c gehorsamst zu berichten, dass in meinem Amtsbezirke sich keine Brennereien mehr befinden. Dagegen findet der Branntweingenuß namentlich in der Schulgemeinde Marienhagen in einem starken Umfange statt, was aus der Beschäftigung der meisten jungen Leute als Pflasterer und Maurer entsteht.
Im Dorfe Marienhagen sind allein 6 Wirtschaften, die weit über das Bedürfnis gehen, ich würde es freudig begrüßen, wenn die propretierte Gesetzgebung Mittel böte, dieselben theilweise zu unterdrücken. Daß auswärtige Brennereien Ladungen ihres Fabrikates hinter sich her führen und Hausirhandel damit treiben, habe ich seither nicht wahrgenommen, event. würde ich strengstens dagegen einschreiten.“
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